Östlich von Marrakesch gelegen, befindet sich die Provinzhauptstadt Azilal in der Region Tadla-Azilal. Hier leben die Berberstämme, die das hohe Atlasgebirge in Marokko besiedeln. Der Begriff "Berber leitet sich ab aus "Barābira", vom griechischen Wort "Barbaros". Es sind Nomadenstämme und Gebirgsbauern, die dort das Hochland bewirtschaften. Azilal ist das Handels- und Marktzentrum der Berberstämme, in dem auch der Handel betrieben wird. Die Gebirgslandschaft selbst ist von vielen Wasserfällen durchzogen. Sie gehören zu den historischen Sehenswürdigkeiten und sind Voraussetzung für die Bewirtschaftung des Landes. Die größten Wasserfälle Marokkos, die, "0uzoud-Wasserfälle" (Cascades d'Ouzoud) liegen ca. 1.068 m hoch. Die Hauptstadt der Region Tadla-Azilal ist Beni-Mellal. Sie liegt etwa 82 km nordöstlich in der Landesmitte von Marokko. Eine neu belebte Kamelkarawanenroute wird von dort lebenden Berbergruppen stark frequentiert. Die Route dient auch als Transportweg für die nomadischen Erzeugnisse der Gegend. Die Stadt Azilal ist deshalb auch Namensgeber für die Produkte und textilen Erzeugnissen, die aus der Umgebung stammen. Die Neubelebung der Karawanenroute zeigt, dass der Handel der dort siedelnden Berber-Nomadenstämme aktiv gehalten und gefördert wird. Die einzelnen Stämme haben, wie in vielen anderen bekannten Gegenden des textilen Knüpfbereichs, ihre Eigenständigkeit bewahrt und sie leben in eigenen Behausungen in der Region wie in den vergangenen Jahrhunderten. Oft sind ihre Gemeinschaften durch Festungen gesichert, sodass sie gegen den Angriff von außen gerüstet sind. Getreide- und Baumwollanbau in dieser Region sind durch die klimatischen Verhältnisse möglich, so entstand ein halbnomadisches Bauerntum, bzw. Nomadentum. Trotz gewisser Stammesvorgaben wird den einzelnen Erzeugern - meist Frauen - bis heute eine freie impressive Gestaltung in Formen, Mustern sowie Farben gewährt. Die Erzeugnisse waren oft für den eigenen Bedarf bestimmt, aber auch für den Handel in den umliegenden Marktzentren wie den Bazaren und Märkten von Azilal (Marokko). Dadurch kamen die Produkte in Umlauf. Berberstämme sind vor allem in den nordafrikanischen Ländern wie im benachbarten Algerien, Tunesien und Libyen zu finden. Die Sippen und Stämme bedienen sich ihrer eigenen Namensgebung, zum Beispiel Tuareg, die weit in den Sandwüsten der 0stsahara siedeln. Die Geschichte der Nomaden ist weitestgehend unbekannt, da keine schriftlichen Überlieferungen der Lebensweisen existieren, wie es auch in vielen anderen Knüpfgebieten der Fall ist. Der Lebensraum der Berberstämme erstreckte sich über die nordafrikanischen Länder von Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen bis hin zu der ägyptischen Oase Siwa. Fast die Hälfte aller Berber haben sich im Laufe der Jahrhunderte sprachlich gewandelt und sprechen heute Maghreb-arabische Dialekte. Die Muster und Farben der Textilien sind Produkte der Berberfrauen, die auch persönlich die impressive Gestaltung ihrer Kunstwerke bestimmen. Die Farben blau und grün dominieren die Körpertätowierungen der Frauen. Es ist eine alte Kultur, die auch in vielen anderen Stammesgeschichten zu finden ist. Traditionsreiche Symbole, Ornamente und spirituelle Schriftzeichen bilden die Grundlage dieser Tätowierungen, die auch als Stammestotem zu interpretieren sind. Die meisten Exemplare der hier gezeigten Sammlung stammen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, um 1950, wo die Stammeskunst noch unbeeinflusst in dieser Region zu finden war. Die Muster und Farben dieser Textilien sind in die Zeit der "neuen Sachlichkeit" einzureihen. Azilal Sonderpreis pro Stück: 900 €